Hatha Yoga ist der körperorientierte Teil des Yoga. Hatha Yoga wiederum ist Teil des Raja Yoga, dem Yoga des Geistes. Mit die wichtigste Schrift des Hatha Yoga ist die Hatha Yoga Pradipika, welche im 14. Jahrhundert von Swatmarama niedergeschrieben wurde. Zusammen mit den Yoga-Sutras von Patanjali (durch ihn wurden die Weisheiten der alten Rishis - weise Seher im alten Indien - erstmals schätzungsweise im 2. bis 4. Jahrhundert n. Chr. schriftlich festgehalten) bildet sie die Grundlage des heutigen Hatha Yoga.
In der wörtlichen Übersetzung steht das "ha" für die "Sonne" und "tha" heißt Mond. "Yoga" heißt "Einheit/Harmonie". Somit ist Hatha Yoga also zum einen die Vereinigung und zum anderen die Harmonisierung dieser beiden Grundenergien in unserem System. Die Sonnenenergie wirkt in uns aktivierend und wärmend, die Mondenergie aufbauend und kühlend.
Hatha Yoga, als Teil von Raja Yoga, hat zum Ziel die Herrschaft über den Geist zu erlangen und geht dabei davon aus, dass nur in einem gesunden Körper ein gesunder Geist steckt. Die Gesunderhaltung dieser Hülle (annamaya kosha) ist also unabdingbar und daher ist alles im Hatha Yoga genau darauf ausgerichtet. Wenn die genannten Energien ausgeglichen sind, dann kann man davon ausgehen, dass der Körper gesund ist und bleibt.
Dies erreicht man über die fünf Säulen des Hatha Yoga, welche folgend erläutert werden:
ASANAS (Yogahaltungen)
Asanas sind Körperübungen, bei denen eine bestimmte Stellung klassischerweise eine zeitlang ruhig gehalten wird. Dadurch werden die inneren Selbstheilungskräfte aktiviert, der Körper gestärkt und der Geist ruhig und zentriert.
PRANAYAMA (Atemkontrolle)
Die Atmung ist ein Spiegel unserer körperlichen und geistigen Verfassung. Durch bewusste Atemtechniken, durch Training und Steuerung des Atems kann man die eigene Gemütsverfassung und den Geisteszustand wirkungsvoll in eine positive Schwingung bringen. Atemtechniken und spezielle yogische Reinigungstechniken (auch Kriyas genannt) beugen Krankheiten vor und wirken heilsam auf Körper, Geist und Seele.
SHAVASANA (Tiefenentspannung)
Während der Tiefenentspannung werden alle Teile des Körpers und des Geistes systematisch entspannt. Dabei werden Stresshormone abgebaut und Glückshormone ausgeschüttet. Der Kreislauf kommt zur Ruhe. Savasana wirkt präventiv gegen Bluthochdruck, Kopfschmerzen, Magenprobleme, Verdauungsprobleme und andere Krankheiten. Es kommt automatisch zu geistiger Klarheit und Ausgeglichenheit.
RICHTIGE ERNÄHRUNG
Zum Hatha Yoga gehört auch eine gesunde und leicht verdauliche Ernährung. Dabei geht es vor allem darum, mit der Nahrungsaufnahme möglichst viel positive Energie und Lebenskraft (Prana) aufzunehmen. Yogische Ernährung ist daher sattvig (rein), das bedeutet sie ist rein vegetarisch und besteht in erster Linie aus frischen, unbehandelten Lebensmitteln.
POSITIVES DENKEN UND MEDITATION
Unsere Gedanken sind die Quelle aller manifesten Erscheinungen und Erfahrungen. Wenn wir also gesund und zufrieden sein wollen ist auch die geistige Hygiene zwingend von Nöten. Darum gehört zum Hatha Yoga auch die bewusste Steuerung des Denkens. Im Hatha Yoga lernt man durch Entspannung, Konzentration und positive Affirmationen, seinen Geist positiv zu stimulieren. Positive Gedanken erzeugen positive Schwingungen und schließlich glückliche, gesunde und freudige Lebenserfahrungen.
Meditation hilft uns, den Geist zur Ruhe zu bringen und zu lernen, ihn gezielt in eine bestimmte Richtung zu lenken, um damit die Ereignisse in unserem Leben positiv zu nutzen.
Bei suryadeviYOGA sind Asanas, Pranayama, Shavasana und eine kurze Meditation Teil einer jeden klassischen Hatha Yoga-Stunde. In den Kursen Hatha Yoga I-II Basis werden zusätzlich die Themen richtige Ernährung und positives Denken besprochen.
Wenn Du besonderes Interesse an der Meditation hast und diese erlernen möchtest besteht die Möglichkeit an einem Meditationskurs teilzunehmen. Für erfahrene Meditierende besteht die Möglichkeit kostenlos die offene Meditationsgruppe zu besuchen.